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Leistungsgerechtes Unentschieden im Stadtderby!

Leistungsgerechtes Unentschieden im Stadtderby! FC 07 Heidelsheim – 1. FC Bruchsal 1:1 (0:0):

In der Fußballverbandsliga Baden stand zu Beginn der 5. Jahreszeit (Fasching) das brisante und prestigeträchtige Bruchsaler Stadtderby zwischen dem gastgebenden FC 07 Heidelsheim und den Gästen vom 1. FC Bruchsal auf dem Programm, welches nach intensiven 90 Minuten unterm Strich mit einem leistungsgerechten 1:1 (0:0)-Unentschieden endete. Für die zuletzt schwer gebeutelten Gastgeber war es sicherlich ein Punkt für die Moral, doch muss die Truppe um Trainer Hrvoje-Georg Erceg am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Eppingen nun unbedingt nachlegen, will sie die Winterpause nicht abgeschlagen im Tabellenkeller verbringen.

Die Rollen vor der Partie waren klar verteilt, denn die Favoritenrolle lag ganz eindeutig auf Seiten der Mannschaft um Bruchsals neuen Coach Mirko Schneider, der die Barockstädter zu früheren Zeiten schon einmal acht Jahre betreute und damals in die Oberliga führte, ehe er nun über die Zwischenstationen in Heidelsheim und Mutschelbach erneut bei den Bruchsalern landete. Auf der anderen Seite hätten die Heidelsheimer mit einem Derbyerfolg ganz schnell vieles wieder gut machen können, nachdem es zuletzt alles andere als optimal lief und die Formkurve deutlich nach unten zeigte.

Bei herrlichem Fußballwetter ging es von der ersten Minute an richtig zur Sache und die Zuschauer sahen ein packendes und kampfbetontes Spiel. Heidelsheim konnte auf den wiedergenesenen Innenverteidiger Jonathan Dollinger zurückgreifen, der der Defensive zusätzliche Stabilität verlieh. Die Partie war gerade einmal elf Minuten alt, da gab es für die Gäste schon den ersten Nackenschlag. Chris Roosevelt Jones vertändelte gegen Ibrahim Ünsal leichtfertig den Ball, der plötzlich alleine auf das Tor zusteuerte, ehe ihn Jones als letzter Mann kurz vor der Strafraumgrenze unsanft von hinten von den Beinen holte. Schiedsrichter Sebastian Reichert aus Heidelberg blieb gar keine andere Wahl, als auf Notbremse zu entscheiden und schickte Jones mit der roten Karte vom Platz. Den fälligen 18m-Freistoß setzte Ünsal dann aber über den Querbalken. Die Gastgeber waren fortan also fast 80 Minuten in Überzahl, konnten hieraus jedoch zunächst kein Kapital schlagen, denn trotz personeller Dezimierung war Bruchsal das aktivere Team. Jonas Malsam war zumindest im 1. Spielabschnitt ein ständiger Unruheherd, sorgte immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse und setzte seine Mitspieler geschickt ein. Doch so richtig Torgefahr ging auch von den Bruchsalern nicht aus, die es meist nur aus der Distanz probierten. Sturmführer Fabian Geckle (26. und 35.) hatte ebenso Abschlusspech wie Malsam (31.) nach einem schnell ausgeführten Freistoß sowie Dragan Peric (43.), der vom Strafraumeck nur knapp das Tordreieck verfehlte. Die beste Möglichkeit in Hälfte eins hatte FCH-Kapitän Andre Walica (37.), der von der Mittellinie einfach mal abzog und Bruchsals Torhüter Yannick Merz konnte das Spielgerät beim Zurücklaufen mit einer Faust gerade noch so über den Querbalken lenken. Ansonsten schafften es die Einheimischen aber einfach nicht,  das Spiel mit einem Mann mehr  in die Breite zu ziehen und häufiger auf die Außenpositionen zu verlagern.

Der 2. Durchgang war noch keine zehn Minuten alt, da fiel dann doch die Bruchsaler Führung, wobei die Gastgeber in dieser Szene ganz schlecht verteidigten. Malsam hatte über links wunderschön per Hacke durchgesteckt für Manuel Morilla Morito. Dieser schüttelte gleich drei Gegenspieler ab und Nutznießer seiner Hereingabe am langen Pfosten war Peric, der trocken flach vom Fünfmetereck ins kurze Eck zum 0:1 einnetzte. Leider schaffte es zuvor keiner der FCH-Abwehrspieler, das Leder aus der Gefahrenzone zu befördern, obwohl sich hierzu mehrmalig die Gelegenheit bot. Aber Heidelsheim gab zu keinem Zeitpunkt auf und nach 63 Minuten hatte Jannis Fetzner die große Ausgleichschance auf dem Fuß, doch auf Zuspiel von Ünsal versagten ihm freistehend aus acht Metern die Nerven. Auf der Gegenseite traf Bruchsals Kapitän Isa Kaykun (66.) nach einem Morito-Freistoß nur das äußere Torgestänge. FCH-Coach Erceg setzte in den letzten 20 Minuten alles auf eine Karte und brachte den lange verletzten Lukas Durst, der gleich für reichlich Betrieb sorgte und Merz mit einem Schuss vom 11m-Punkt prüfte. Wenig später stand ihm jedoch nach einer Flanke von Dirk Maier anscheinend die tiefstehende Sonne im Weg, denn aus einem Meter schlug er über die Kugel. Heidelsheim war nun das bessere Team, glaubte an seine Chance und wurde für seine Bemühungen eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit zu Recht  noch belohnt. Nach einem kurz ausgeführten Durst-Freistoß brachte Andreas Zesinger den Ball nach innen, den der eingewechselte Evgeni Bortnikov am langen Pfosten zum zwar glücklichen, jedoch nicht ganz unverdienten 1:1 Ausgleichstreffer irgendwie über die Linie stocherte. Es war der Schlusspunkt eines hektischen, spannenden und rassigen Derbys mit Emotionen sowohl auf dem Spielfeld als auch an der Seitenlinie, wo auf beiden Seiten immer wieder wild gestikuliert und kommentiert wurde. Enttäuschend war einmal mehr nur die Zuschauerzahl.  Einmal gab es im Gastgeberstrafraum noch eine kurzzeitige Konfusion, die allerdings Carsten Walther (79.) im Anschluss an eine Ecke aus kürzester Entfernung nicht nutzen konnte, als FCH-Keeper Kevin Neumann anscheinend das Spielgerät irgendwie aus den Augen verloren hatte.

Mannschaftsaufstellung FC 07 Heidelsheim:

Neumann, Dollinger, Karamanli, Fetzner (68. Durst), Zesinger, Ünsal, Walica, Maier, Weindel, Yurdakul (38. Wolf), Delgado Machado (80. Bortnikov)

Mannschaftsaufstellung 1. FC Bruchsal:

Merz, Morilla Morito, Kaykun, Malsam, Diebold, Geckle (90. Tchana Yopa), Jones, Walther, Peric (68. Schiek), Demirci, Rutz

Torfolge: 0:1 Dragan Peric (55.), 1:1 Evgeni Bortnikov (89.)

Schiedsrichter: Sebastian Reichert aus Heidelberg mit seinen beiden Assistenten Ludwig Schilling und Ronald Höck

Zuschauer: 250