Der Halbzeitstand war auch gleichzeitig der Endstand im Spiel der beiden A-Klassenabsteiger. Während die Mannschaft aus dem Brettener Stadtteil eine Etage tiefer bisher anscheinend noch überhaupt nicht zurecht kommt, konnten die Heidelsheimer durch diesen hochverdienten Sieg nach vier Spielen mit 10 Punkten und einer Tordifferenz von 16:5 zumindest vorübergehend einmal den Platz an der Sonne übernehmen.
Irgendwie reiste man schon mit einem etwas mulmigen Gefühl nach Rinklingen, denn in der Vorsaison wurde der FCH dort kurz vor Rundenende regelrecht niedergekämpft und musste den Platz am Ende mit einer bitteren und völlig unnötigen 2:3 Niederlage verlassen, die wohl mit ausschlagend für den späteren Abstieg war.
So etwas sollte nicht noch einmal passieren und es fing auch recht gut an, denn die Gäste erwischten einen Auftakt nach Maß. Rinklingen hatte den Ball noch nicht berührt, da stand es schon 0:1. Dennis Rommel lief von außen nach innen die Strafraumlinie entlang, doch anstatt selbst abzuschließen legte er die Kugel zurück auf den auffälligen Tomislav Cicak, der diese aus gut 20 Metern unhaltbar im Netz versenkte. Und es kam noch besser, denn bereits in der 12. Minute konnte der FCH nachlegen. Eine weite Flanke von Rommel drückte Mike Gattung am langen Pfosten aus kürzester Entfernung mit dem Kopf zum 0:2 über die Linie. Nur wenig später kamen die Einheimischen aber auf 1:2 heran. Kapitän Benjamin Ernstberger traf aus spitzem Winkel mit einem nicht ganz unhaltbaren und dazu auch noch völlig unberechtigten Freistoß. FC-Torhüter Mirko Bauer ermöglichte diesen Treffer durch einen Stellungsfehler, denn der Ball schlug direkt über ihm ein. Nach 21 Minuten war der alte Abstand jedoch wieder hergestellt. Es war schon ein kurioser Treffer wie im Fernsehen bei Pleiten, Pech und Pannen. Simon Hecht zirkelte einen zunächst ungefährlichen Freistoß fast von der Mittellinie in den Strafraum, TSV-Torhüter Hakan Sariisik rutschte beim Zurücklaufen aus und so fand das Spielgerät über den auf dem Boden liegenden Keeper den Weg ins Tor. 180 Sekunden später hätte es nach einem Kopfball von Simon Hecht eigentlich Elfmeter für die Gäste geben müssen, nachdem ein Rinklinger Abwehrspieler wie beim Pritschen im Volleyball mit beiden Händen kurz vor der Linie geklärt hatte. Doch die Pfeife des schon etwas älteren und alles anderen als souveränen Schiedsrichters Karl-Heinz Knopf aus St. Leon-Rot, der hüben wie drüben einige nicht ganz nachvollziehbare Entscheidungen traf und somit für einige Unruhe sorgte, blieb auch in dieser Szene leider stumm. Letztendlich soll dies aber keine Kritik sein, denn man muss inzwischen echt froh sein, wenn in der B-Klasse noch ein Schiedsrichter eingeteilt werden kann.
Die zweite Hälfte ist ganz schnell erzählt, denn diese war richtig grausam, da besonders dem FCH viel zu viele einfache Fehler unterliefen. Die überlegenen Heidelsheimer machten sich bei nun einsetzendem Regen das Leben zusätzlich selbst schwer und ließen durch Rommel (58.), Cicak (67.) und zweimal Dennis Gül frei vor dem Tor (68. und 75.) einige gute Möglichkeiten liegen. Ein 4:1 hätte wohl die vorzeitige Entscheidung bedeutet und es hätte nicht bis zum Schlusspfiff gezittert werden müssen. Rinklingen blieb allerdings in der Offensive harmlos und so blieb es nach 90 Minuten bei einem völlig verdienten Gästeerfolg.
Mannschaftsaufstellung FC 07 Heidelsheim 2:
Bauer, Hecht (37. Sari), Huber, Riffel, Hochstuhl, Gattung (46. Rummel / 78. Barth), Rommel (65. Koch), Cicak, Qollaku, Baumeister, Gül
Torfolge: 0:1 Tomislav Cicak (1.), 0:2 Mike Gattung (12.), 1:2 Benjamin Ernstberger (16.), 1:3 Simon Hecht (21.)