Theatergruppe des FC 07 Heidelsheim zeigt das Lustspiel „Der ledige Bauplatz“!
Was macht man mit einer ledigen Schwester, die „längst überm Verfallsdatum“ ist? Die nur in Latzhose und stinkigen Socken herum läuft, schon mittags Bier trinkt und einen Zigarillo nach dem anderen qualmt? Ganz einfach: Man verheiratet einen (ihren) Bauplatz. Flugs setzen ihre Schwestern und Schwager eine entsprechende Anzeige in die Zeitung – und die Turbulenzen beginnen.
In ihrem 27. Jahr hat die Theatergruppe des FC 07 Heidelsheim mit ihrem Lustspiel „Der ledige Bauplatz“ von Regina Rösch einen weiteren Volltreffer gelandet. Wenngleich es ungemein schwer ist, den Erfolg eines Jahres auch im folgenden Jahr zu toppen oder wenigstens zu halten, haben die Heidelsheimer Amateurschauspieler damit keinerlei Probleme. Im Gegenteil, war doch der aktuelle Dreiakter, was das Herausarbeiten der Charaktere anbelangt, schwerer als in den Jahren zuvor. Wo sonst mehr Kalauer und Witzeleien angesagt waren, dominierten heuer gekonntes Schauspiel und pointiert gesetzte Sprache. Gefragt war natürliches Spiel, um den Personen ihre eigene Persönlichkeit zu verleihen, sie zu ganz normalen Nachbarn werden zu lassen, denen man durchs Fenster schaut. Und dies ist den Akteuren bestens gelungen.
Neben Andrea Kikillus, Bernd und Ralf Feßenbecker, Evi Hartmann, Andrea Niederelz, Petra Haugl, Piero Pignone und Wolfgang Kiefer brillierte Raile Uwe Rommel als derb-gewiefter Metzgermeister, der sich der Nicht-Vermählung dienend in eine wahrlich verführerische gutbebauchte Haremsdame verwandelte, der wohl jeder Scheich zu Füßen liegen würde. Komplettiert wurde das Spektakel durch die „arbeitslose“ Souffleuse Sabrina Müller sowie den beiden „Schminkdamen“ Sandra Bienert und Nicole Keller-Klinger. Für das Bühnenbild und die Technik zeichneten sich Wolfgang Kiefer und Malermeister Herbert Stuck verantwortlich. Einen ganzen besonderen Auftritt hatte freilich Protagonist Jörg Feßenbecker, der heuer ununterbrochen seit 20 Jahren auf der FC07-Bühne stand. Über 200 Einsätze hatte er als nervöser Landwirt mit hüstelndem Dauerlacher zu absolvieren. Eine Leistung, die sowohl vom Publikum wie auch von seinen Mitstreitern mit lang anhaltendem Beifall gewürdigt wurde. „Er ist dabei mit Haut und Haaren und braucht sich vor Hollywood-Größen nicht zu verstecken“, schmunzelte Bruder Bernd bei der anschließenden Vorstellung der Schauspieler.Ein Lob freilich, das „Turbo“ nicht für sich alleine in Anspruch nehmen wollte: „Wir sind, wie im Fußball, eine Mannschaft und funktionieren nur im Team; also gebe ich den Applaus an alle weiter.“ Genau das ist es aber, was den Erfolg der Heidelsheimer Theatergruppe auch nach 27 Jahren immer noch ausmacht. Es ist eine homogene, aufeinander eingespielte Truppe, die auf der Bühne ganz normal miteinander umgeht – nur eben in anderen Rollen. Und so setzt das Publikum schon fürs nächste Theaterjahr bewusst auf den Slogan „Never change a winning team!“.