Auswärts weiterhin mit leeren Händen! TSV 1887 Wieblingen – FC 07 Heidelsheim 3:2 (1:1):
Sie standen so dicht vor ihrem 1. Erfolgserlebnis auf des Gegners Platz nach dem Aufstieg, am Ende mussten die Heidelsheimer dann aber doch nach einer völlig unnötigen und bitteren 2:3 (1:1)-Auswärtsniederlage beim Mitaufsteiger TSV 1887 Wieblingen wieder einmal mit leeren Händen die weite Heimreise antreten. Diese hat sich die Erceg-Elf jedoch ganz klar selbst zuzuschreiben, die 10 Minuten vor Spielende mit 2:1 in Führung gehen konnte. Danach darf man solch eine Partie eigentlich nicht mehr aus den Händen geben, wenn man sich etwas cleverer anstellt. So aber gelang den Gastgebern postwendend der Ausgleich und in der ersten Minute der Nachspielzeit bekamen sie zu allem Überfluss sogar noch den schmeichelhaften Siegtreffer geschenkt. Für die Heidelberger war es nach einem katastrophalen Saisonstart inzwischen bereits der dritte Sieg in Folge, womit die Truppe um Norbert Muris zunächst einmal an den Heidelsheimern vorbeiziehen konnte, die ihrerseits nach der dritten Niederlage hintereinander auf den Relegationsplatz abrutschten.
Dabei begann für die Gäste alles recht vielversprechend. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase bekam die Kraichgauelf die Begegnung immer besser in den Griff und spielte mutig und couragiert nach vorne. In der 25 Minute war es Ibrahim Ünsal, der mit einem langen Bein aus kürzester Entfernung nach scharfer flacher Hereingabe von Kapitän Andre Walica die große Chance zur FC-Führung vergab. Diese gelang dann in der 37. Minute den Gastgebern, die bis dahin in der Offensive noch gar nicht in Erscheinung getreten waren. Der auffällige Mannschaftsführer Kai Mühlbauer zirkelte das Spielgerät mit viel Effet Richtung Gehäuse und Keeper Ermin Besic dachte anscheinend, die Kugel würde im Toraus landen. Doch da kam Max Lange mit letzter Kraft angerauscht und brachte den Ball irgendwie noch nach innen auf den langen Pfosten, wo Patrick Marschlich aus zwei Metern keine Mühe mehr hatte, zum 1:0 ins leere Tor zu vollenden. Die passende Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Enes Karamanli (40.) spielte, nachdem sich Ünsal in einem Zweikampf energisch behauptet hatte, auf Höhe der Strafraumgrenze einen klugen öffnenden Diagonalball und Alexander Wolf beförderte das Leder aus 10 Metern kompromisslos zum 1:1 Halbzeitstand unter den Querbalken. Es war übrigens der Premierentreffer für den FCH auf fremden Terrain in der neuen Umgebung Verbandsliga.
Auch in den zweiten 45 Minuten war Heidelsheim gut im Spiel, verpasste es allerdings, bei der einen oder anderen Gelegenheit in Führung zu gehen. Die größte Chance vergab in der 70. Minute Karamanli, der nach einem feinen Gassenball von Walica alleine auf das Tor zusteuerte, dann aber beim Abschluss etwas zu lange zögerte und dadurch im letzten Moment noch geblockt wurde. Eine Viertelstunde vorher verpasste Enis Ulusoy für die Einheimischen das 2:1, als er nach Vorarbeit von Mühlbauer aus kürzester Entfernung in Besic seinen Meister fand, der toll mit dem Fuß auf der Linie klären konnte. Und so dauerte es bis zur 80. Minute, ehe sich Marvin Maibrunn ein Herz fasste und aus fast 25 Metern den Ball ansatzlos wie an der Schnur gezogen zum 1:2 im Torwinkel versenkte. Der Vorsprung währte aber nicht lange, denn keine 120 Sekunden danach hieß es schon 2:2. Torschütze war Ulusoy, der im 5m-Raum aus dem Getümmel heraus traf. Die Vorarbeit kam von Lange wieder über die linke Heidelsheimer Defensivseite, wo im 2. Spielabschnitt die Zuordnung überhaupt nicht mehr stimmte. Wenig später fand ein TSV-Treffer wegen Abseitsstellung zu Recht keine Anerkennung, ehe bereits die Nachspielzeit angebrochen war. Da traf nämlich Mike Kappes die Gäste mit einem Freistoß nahe der Mittellinie mitten ins Mark. Ärgerlich war jedoch die Entstehung, denn die Heidelsheimer kümmerten sich just zum Zeitpunkt der Ausführung noch um den am Boden liegenden verletzten Dirk Maier und rechneten wohl nicht damit, dass der Ball frei sei. Was allerdings Besic in diesem Moment 20 Meter vor seinem Tor wollte, diese Frage lässt sich wohl nur sehr schwer beantworten. Kappes reagierte jedenfalls gedankenschnell und ließ die Heidelsheimer ganz schön alt aussehen.
Mannschaftsaufstellung TSV 1887 Wieblingen:
Jäger, Lange, Marschlich (46. Mahlburg), Kappes, Schwabe (78. Nomiya), Maier, Wild, Stihler, Ulusoy (89. Herbel), Mühlbauer (80. Damm), Monetta
Mannschaftsaufstellung FC 07 Heidelsheim:
Besic, Wolf, Karamanli, Maibrunn, Delgado Machado, Ünsal (84. Bortnikov), Walica, Maier, Weindel, Yüksel, Esswein (72. Leibold)
Torfolge: 1:0 Patrick Marschlich (37.), 1:1 Alexander Wolf (40.), 1:2 Marvin Maibrunn (80.), 2:2 Enis Ulusoy (82.), 3:2 Mike Kappes (90. + 1)
Schiedsrichter: Kevin Solert aus Hockenheim mit seinen beiden Assistenten Marvin Hoffmann und Matthias Seitz
Zuschauer: 90