Das diesjährige Kreispokalfinale um den Badischen Rothaus-Cup an Ostern bestreiten die beiden Kreisligisten TSV Stettfeld und FC Germ. Karlsdorf. Während die Stettfelder nach 11m-Schießen beim A-Ligisten FC 07 Heidelsheim 2 das glücklichere Ende auf ihrer Seite hatten mussten auch die Germanen gegen den Ligarivalen TSV Rheinhausen ins 11m-Schießen, welches sie mit 7:6 für sich entscheiden konnten.
Doch die Truppe um FCH-Trainer Matthias Barth muss sich absolut keinen Vorwurf machen, denn sie bot den leicht favorisierten, jedoch unter ihren Möglichkeiten gebliebenenGästen in ihren auffallend pinken Trikots über 120 Minuten auf einem schwer bespielbaren holprigen Platz einen tollen Fight und ein Klassenunterschied war definitiv zu keinem Zeitpunkt erkennbar. Von Beginn an entwickelte sich ein eher müder und langweiliger Kick, bei dem sich beide Kontrahenten meist im Mittelfeld neutralisierten, Höhepunkte -bzw. prickelnde Torraumszenen blieben absolute Mangelware. Auf Seiten der Gastgeber verzog Dennis Rommel in den ersten 25 Minuten gleich zweimal aus aussichtsreicher Position, ehe er schon früh verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Bereits in der 11. Minute gab es einen kurzen Aufreger, als Lars Heinz im eigenen Strafraum der Ball unabsichtlich an den Unterarm sprang, manch Schiedsrichter pfeift da schon mal Elfmeter.
Auch im 2. Spielabschnitt änderte sich am Geschehen recht wenig und die Partie lebte einzig und allein von der Spannung. Nach 58 Minuten hätte dann aber Heinz seine Farben eigentlich in Führung bringen müssen, doch er köpfte nach einer Flanke des eingewechselten Nick Langer nahe der Eckfahne sichtlich überrascht über seine Freiheiten aus vier Metern am Tor vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite wurde FCH-Torhüter Philipp Brenz nach einem Schuss von Philipp Schöpplein (77.) nur einmal ernsthaft geprüft.Ansonsten war die Szenerie leider geprägt von zahlreichen Unzulänglichkeiten, überhasteten Aktionen sowie den Platzverhältnissen geschuldeten Zufallsprodukten auf beiden Seiten, es war halt eben ein typisches 0:0-Spiel der nicht so guten Sorte.
In der Verlängerung war dann aber Heidelsheim die bessere Mannschaft, doch irgendwie wollte der Ball einfach nicht ins Tor. Einen fulminanten 22m-Freistoß von Tim Ott (95.) entschärfte Gästekeeper Julian Müller mit einer Faust und in der 102. Minute war erneut Müller nach einem Kopfball von Ott im Anschluss an einen mit viel Effet zum Tor getretenen Freistoß von Andreas Zesinger zur Stelle, ehe Robin Hiller (104.) mit einem Drehschuss nur knapp am langen Pfosten vorbei zog. Die letzten beiden Möglichkeiten vergaben schließlich die Kapitäne beider Teams. Zunächst war es Heidelsheims Mannschaftsführer Paul Pavlikov (112.), der mit einem Flugkopfball scheiterte und wenig später kam StettfeldsEnrico Simeone kurz vor der Torlinie nur um eine Fußspitze zu spät. Riesen Glück hatte
Gästeakteur Rafael Buscholl gleich zu Beginn der Verlängerung, denn nach einer Notbremse hätte er eigentlich vom Platz fliegen müssen, doch Schiedsrichter Tim Stürmer aus Neuthard ließ Gnade vor Recht ergehen und zeigte nur gelb.
Da also auch nach 120 Minuten noch keine Treffer gefallen waren kam es letztendlich zum Lotteriespiel und Showdown11m-Schießen und hier versagten leider sämtlichenHeidelsheimer Schützen ganz klar die Nerven, denn weder Ott noch Hiller und Langer brachten das Spielgerät im Kasten unter, während auf Stettfelder Seite Kushtrim Ajdini, Ivanilson Teca Feijo sowie Jannic Petri entscheidend trafen und somit für einen überaus glücklichen Finaleinzug ihres Teams sorgten, der anschließend mit einem Freudentänzchengefeiert wurde.
Extrem enttäuschend war leider auch die Zuschauerzahl fürein Pokalhalbfinale, denn trotz gutem Wetter wollten nur knapp etwas mehr als 100 Zuschauer die Begegnung im Kraichgaustadion sehen. In diesem Zusammenhang sei aber auch die Frage erlaubt, warum der Verband solche Spiele so früh in der Vorbereitungsphase ansetzt.
Mannschaftsaufstellung FC 07 Heidelsheim 2:
Brenz, Wolf, Shema, B. Rummel (46. N. Langer), Da. Kühner (56. F. Bacher), Zesinger, Riffel, Hiller, Heinz (81. Ott), Pavlikov, Rommel (28. Walter)